Herzlich Willkommen!

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Sonntag, 14. Dezember 2008

Graham Mummery wurde in Altrincham, Cheshire geboren, lebte aber hauptsächlich in der Umgebung von Sevenoaks, Kent. Er arbeitet heute in einer Investmentbank in Canary Wharf und ist Schatzmeister der Kent & Sussex Poetry Society. Sein erster Gedichtband, The Gods Have Become Diseases, wurde 2006 veröffentlicht und seine Gedichte und Übersetzungen sind in zahlreichen Zeitschriften, wie Ambit, Brittle Star, Equinox, Obsessed With Pipework, Poetry Street oder Psychopoetica erschienen. Außerdem ist er auf der BBC Kent Website vertreten und in der Anthologie Gobby Deegans’s Riposte.
Er hat über viele Jahre hinweg immer wieder Gedichte verfasst. Ernst wurde es ihm damit jedoch erst, nachdem er an einem Kurs für Kreatives Schreiben in einem Adult Education Centre teilgenommen hatte. Sein Interesse für das Übersetzen rührt von seinem Interesse für fremdsprachige Dichter her (einige von ihnen zählt er zu seinen wichtigen Einflüssen) und dem Bedürfnis, näher an die Quelle zu gelangen. Er übersetzt hauptsächlich französische und deutsche Texte.

Anna Hubrich


Treffen meiner Inneren

Am Strand lachte ich, klatschte meine Hände der eintretenden Flut.
Mein innerer Psychologe sprach: „Schau, dein inneres Kind.“

Ich lehnte mich zurück auf den Sand, kommunizierte mit den Wellen: „Man, was für ne schöne Welt!“
Mein innerer Hippie stimmte sich ein und klinkte sich aus.
Ich streifte mein Kostüm ab, spürte die Zärtlichkeit von Sonne und Wind auf Haut:
meines inneren Naturisten erstes Entschleiern.

Mein innerer Filmregisseur ging vorbei, fragte ob ich diese Leistung in seinem nächsten Film wiederholen könnte.
Mein innerer Schauspieler war entsetzt: „Ich zieh meine Klamotten nur aus, wenn es für die Rolle unbedingt nötig ist.“
Aber mein innerer Pornostar war erregt: „Es gibt Positionen, die wir noch nie versucht haben.“

Ich verließ den Strand und überdachte all das, ging zum Abendessen in eine Taverna.
Mousaka, gebratene Ziege, Wein, Ouzo… mehr Ouzo, bevor
Sorba, mein innerer Grieche in die frühen Stunden hinein tanzte.

Vielleicht trug mich mein innerer Beschützer nach Hause. Das nächste, das ich erinnere ist
das Donnern meines inneren Moralpredigers: „Sünden des Fleisches.“
Während mein innerer Schamane unaufhörlich auf meinen Schläfen trommelte,
um größere Mengen herauf zu beschwören. Wir redeten hier über Geografie!

Mein innerer Entdecker lugte hinter einer exotischen Pflanze hervor,
bot an, mich über Kontinente zu führen um jeden zu treffen.
Ich fragte mich, wie wir alle in Kontakt bleiben würden.

Übersetzt von Miriam Bross


Mein Inneres Kennenlernen

Am Strand lachte ich, klatschte in die Hände angesichts der steigenden Flut.
Der Psychologe in mir sprach: „Schau, das Kind in dir.“

Ich legte mich in den Sand, wurde eins mit den Wellen: „Mann, was für eine wunderschöne Welt!“
Der Hippie in mir schaltete sich ein und stieg aus.
Ich schlüpfte aus meinem Kostüm, spürte das Streicheln von Sonne und Wind auf Haut:
die erste Enthüllung des FKKlers in mir.

Der Regisseur in mir kam vorbei, fragte, ob ich das in seinem nächsten Film wiederholen könne.
Der Schauspieler in mir war außer sich: „Ich zieh‘ mich nur aus, wenn es für die Rolle absolut notwendig ist.“
Aber der Pornostar in mir war erregt: „Da gibt es noch Stellungen, die wir nicht ausprobiert haben.“

Ich ließ den Strand hinter mir, dachte über all das nach, ging in einer Taverne essen.
Mousaka, Ziegenbraten, Wein, Ouzo... mehr Ouzo noch ehe
Zorba, der Grieche in mir bis in die frühen Morgenstunden tanzte.

Kann sein, dass der Beschützer in mir mich nach Hause brachte. Das nächste woran ich mich erinnere ist
der Moralapostel in mir, der donnert: „Sünden der Fleischeslust.“
Während der Schamane in mir unablässige gegen meine Schläfen trommelte,
die Massen herzitierte. Das nahm schon geographische Ausmaße an!

Der Entdecker in mir blinzelte hinter einer exotischen Pflanze hervor
und bot mir an, mich quer über Kontinente zu führen, um jeden kennenzulernen.
Ich fragte mich nur, wie wir wohl alle in Kontakt bleiben würden.

Übersetzt von Anna Hubrich


Treffen mit meinen Inneren

Am Strand lachte ich, klatschte in die Hände über die hereinrollende Flut.
Mein innerer Psychologe sagte: “Schau, dein inneres Kind.”

Ich legte mich auf den Sand, plauderte mit den Wellen: “Mensch, wie schön ist die Welt!”
Mein innerer Hippie sprang an und brach heraus.
Ich zog meine Kleidung aus, fühlte das Liebkosen der Sonne und die Brise auf der Haut:
meines inneren Naturisten erste Enthüllung.

Mein innerer Regisseur fragte im Vorübergehen, ob ich dieses Kunststück in seinem nächsten Kinofilm wiederholen könnte.
Mein innerer Schauspieler war erbost: “Ich zieh mich nur aus, wenn’s für die Rolle wirklich nötig ist.”
Aber mein innerer Pornostar war erregt: “Da gibt’s Stellungen, die wir nie probiert haben!”

Ich verließ den Strand und überdachte das alles, ging zum Essen in eine Taverne.
Mousaka, gebratene Ziege, Wein, Ouzo ... mehr Ouzo, ehe
Sorbas, mein innerer Grieche, tanzte bis in die Morgenstunden hinein.

Vielleicht brachte mich mein innerer Schutzengel nach Hause. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist
mein innerer Apostel, der donnerte: “Sünden des Fleisches.”
Während mein innerer Schamane unaufhörlich an meine Schläfen trommelte und
eine Großversammlung heraufbeschwor. Wir sprachen über Geographie!

Mein innerer Entdecker spähte hinter einer exotischen Pflanze hervor,
bot an, mich über Kontinente zu geleiten, damit ich jeden treffen könnte.
Ich fragte mich nur, wie wir alle in Kontakt bleiben sollten.

Übersetzt von Julia Offermann