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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Montag, 17. November 2008

Mimi Khalvati wurde im Iran geboren und wuchs auf der Insel Wight auf. Sie wurde im Londoner Drama Centre ausgebildet und arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin im Iran und Großbritannien. Mit ihrem Gedichtband Persian Miniatures (Smith / Doorstop, 1990) gewann sie 1989 den Wettbewerb Poetry Business. Zu ihren Carcanet Bänden gehören In White Ink (1991), Mirrorwork (1995), wofür sie eine Auszeichnung des Arts Council of England bekam, und Entries on Light (1997). Im Jahr 2000 erschienen ihre Selected Poems, und 2002 ihre Gedichtsammlung The Chine. The Meanest Flower (Carcanet, 2007) wurde von der Poetry Book Society empfohlen. Mimi ist Gründerin der Poetry School und Mitherausgeberin der Anthologien für Neues Schreiben: Tying the Song (2000) und I (2003), erschienen bei Enitharmon Press. 2005 gab sie Poetry to Calm Your Soul heraus (MQP).

Aprilia Zank


aus Einträge zu ’Licht’

Und in die Schwärze des Meeres sanken
Trümmer des Tages,
dessen Gesichter, Stimmen, Stillstände und Anfänge,
während zur Oberfläche
Lichter aufstiegen, das Schwappen der Wellen,
Kreischen unsichtbarer Vögel
hörten wir wie Aufblenden
in einem niedrigen dunklen Himmel –
die glitzernde Kruste, die für ein Auge,
das zum ersten Mal
Zeugnis von des Menschen Nacht auf Erden nimmt,
mag genauso kompliziert sein, leuchtend
wie das All für unseres und wundersam
in seiner Spannkraft, elektrisierend
auf seinem Geflecht aus Glas
wie Friede sein mag,
der sich ausstreckt ohne Klang und Segel.

Übersetzt von Judith Königer



aus Notizen zu ’Licht’

Und in des Meeres Schwärze sanken
die Trümmer des Tages
seine Gesichter, Stimmen, Stillstände und Aufbrüche
während an die Oberfläche
Lichter empordrangen, das Plätschern der Wellen
das Kreischen unsichtbarer Vögel
vernahmen wir als Öffnungen
in einem finsteren, tief hängenden Himmel –
die funkelnde Kruste, die einem Auge,
das zum ersten Mal
das Zeugnis des Menschen Nacht auf Erden erblickt
so verschlungen und leuchtend erscheinen mag
wie das All den Unsrigen, und wundersam ist
in ihrem schwerelosen Gleiten, litoral
zwischen Tiefen und Höhen, elektrisch
auf ihren Seekarten aus Glas
wie der Frieden, der sich auszudehnen vermag
ohne einen Laut, ohne ein Segel.

Übersetzt von Sabine Stiglmayr



aus Gedanken zu ’Licht’

Und ins Dunkle des Meeres
sanken die Überreste des Tages
seine Gesichter, Stimmen, der Begin und das Ende
während Lichter, rauschende Wogen
zur Oberfläche empor stiegen
wir hörten als Einblenden
das Kreischen unsichtbarer Vögel
in einem dunklen, tiefhängenden Himmel
die schimmernde Kruste, die für das Auge,
das zum ersten Mal wahrnimmt
das Anzeichen der menschlichen Nacht auf Erden
könnte doch genauso exquisit glänzen
wie das All uns vorkommt
wundersam in seiner Leichtigkeit
Berührung zwischen Tiefen und Höhen
leuchtend in glasigen Mustern
so könnte der Frieden sich ausbreiten
lautlos, ohne Flügel.

Übersetzt von Aprilia Zank