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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Montag, 17. November 2008

Katrina Naomi, ürsprünglich aus Margate, lebt derzeit in London und gibt regelmäßig Lesungen. Sie tritt u. a. auf dem Derwent Poetry Festival, dem Loose Muse und 2008 auch dem Aldeburgh Poetry Festival auf. Vor kurzem stellte sie ihre Dissertation am Goldsmiths (einer Universität in London) fertig und arbeitet an einer Ausgabe Gesammelter Werke, die 2009 erscheinen soll. Neben Veröffentlichungen ihrer Gedichte in verschiedenen Zeitschriften hat Katrina Naomi auch die Templar Poetry Competition 2008 sowie den Ledbury Festival Text Poem Contest 2008 gewonnen.

Chrissanti Moukrioti


B-Movie

Du musst blond sein
oder rabenschwarz, was auch immer Schwester,
es gibt viel zu sterben.

Du musst vergessen was du siehst,
Decknamen erinnern
ohne frech zu werden.

Du wirst dich an die Augen
der übrigen Masse gewöhnen,
sie dringen nicht weiter.

Du wirst zu jeder Zeit rauchen:
das Erste dein seidenes Kamisol tragend,
4 Uhr morgens in deinem Fuchspelz.

Du verbringst Tage allein,
rollst seine Diamanten in deiner Hand,
planst erträumte Flüge nach Rio.

Du verbringst Nächte wartend,
neben dem Telefon,
die Pistole liegt außerhalb des Nachttisches.

Du weißt es gibt eine Ehefrau, Italienerin,
dass er Kinder hat
und du keine eigenen haben wirst.

Du weißt du wirst leben,
in einer Reihe von Apartments,
jedes gewöhnlicher als das zuvor

Übersetzt von Miriam Bross


B-Movie

Du musst blond sein
oder pechschwarz, jedenfalls, Schätzchen,
wirst du Färben müssen.
Du musst vergessen was du siehst,
dir Decknamen merken,
aber versuch keine krummen Touren.
Du wirst dich gewöhnen an die Augen
des anderen Abschaums,
mehr werden sie sich nicht trauen.
Du wirst rund um die Uhr rauchen:
nach dem Aufstehen in deinem Seidenjäckchen,
4 Uhr früh in deinem Fuchspelz.
Du verbringst viele Tage allein,
wiegst seine Diamanten in der Hand,
buchst imaginäre Flüge nach Rio.
Du verbringst viele Nächte wartend,
bereit, neben dem Telefon,
Pistole aus der Nachttischschublade.
Du weißt, es gibt eine Frau, Italienerin,
dass er Kinder hat
und dass du nie eigene haben wirst.
Du weißt, dass du
in einer Reihe von Apartments leben wirst,
jedes ein bisschen schäbiger als das vorherige.

Übersetzt von Anna Hubrich


B-Movie

Du musst blond sein
oder tiefschwarz, wie dem auch sei, Schwester
es gibt viel zu färben.

Du musst vergessen, was du siehst,
merke dir Decknamen,
aber werd’ nicht frech.

Du wirst dich gewöhnen an die Augen
des übrigen Gesindels,
weiter werden sie nicht gehen.

Du wirst jederzeit rauchen:
die erste in deinem Seidenkamisol,
4 Uhr morgens in deinem Fuchspelz.

Du verbringst Tage allein,
in deiner Hand spielst du mit seinen Diamanten,
in deinen Gedanken mit Flügen nach Rio.

Du verbringst Nächte wartend,
bereit neben dem Telefon,
die Pistole außerhalb des Nachttisches.

Du weißt, es gibt da eine Ehefrau, Italienerin,
dass er Kinder hat
und du keine eigenen haben wirst.

Du weißt, du wirst leben
in einer Reihe von Wohnungen,
jede weniger prunkvoll als die letzte.

Übersetzt von Chrissanti Moukrioti