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Donnerstag, 22. Mai 2008

Über Gary Bills:
Gary Bills wurde in Worsely, im mittelenglischen Tiefland geboren, studierte Englische Literatur und Mediävistik an der Universität Durham und lebt momentan in Herefordshire. Er hat zwei Gedichtesammlungen veröffentlicht: The Echo and the Breath (Peterloo Poets, 2001) und The Ridiculous Nests of the Heart (bluechrome, 2003). 2005 hat er für bluechrome die Anthologie The Review of contemporary poetry herausgebracht. Mit seinen Gedichten gewann er bereits mehrere Preise.
(c) Barbara Koch

Pusteblumenuhren

„Wie einfach es ist einen Geist zu machen.“
Keith Douglas

Pusteblumen erzählen von ihrer gefiederten Zeit,
als müde Soldaten die Hitze der Wiese überqueren.
Der Junge in der Schusslinie kann nicht wissen,
dass das Licht sein Haar zu leuchtenden Federn macht.
Er denkt an sein Mädchen, daheim. Ihre nackten Lippen
sind nur nackt, jetzt wo sie blasen.
Ihre Lippen sind so rot, so bloß,
er muß sein Gesicht abwenden. Der Heckenschütze flucht.
Aber leise. Keiner hört es. Er wendet den Kopf
und die Gedanken wandern zurück... „Drei Tage ist es her, nicht mehr.
Sie trug ihre träumenden Augen und das weiße Kleid
Sie blies bis dass der graue Rauch verwehte
und zählte die Zeit mit nackten Lippen weg.“

Übersetzt von Barbara Koch
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Pusteblumen

„Wie einfach es ist, einen Geist zu erschaffen“
(Keith Douglas)

Da Löwenzahn aus seiner Blütezeit erzählt,
überqueren müde Krieger hoch erhitzt die Wiese.
Die anvisierte Jugend kann es nicht erkennen,
wie Licht sein Haar im Glanz vergilbt.
Er sieht sein Mädchen schon zu Hause – entblößte Lippen,
nur jetzt noch nackt, weil sie blasen.
Die Lippen glänzen rot, so wunderschön,
er muss den Kopf verdrehen. Der Schütze flucht,
ganz sanft und niemand hört`s. Der Kopf dreht sich zurück.
Gedanken kommen wieder... „Drei Tage vorher, nicht mehr,
trug sie die Träumeraugen und dies weiße Kleid,
sie blies solange, bis der graue Rauch verschwand
und rechnete die Zeit mit ihren nackten Lippen weg.“

Übersetzt von Michael Preidel

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Pusteblumen-Uhren

„Wie einfach es ist, ein Phantom zu erschaffen.“
Keith Douglas

Während Löwenzahnblüten von der fliegenden Zeit erzählen,
Überqueren erschöpfte Soldaten die glühende Wiese.
Der Junge im Visier kann nicht erkennen
Wie das Licht seine Haare in schimmernde Daunen verwandelte.
Er denkt an die Freundin zu Hause – ihre nackten Lippen
Nur deshalb nackt weil sie blasen.
Tiefrote Lippen, so entblößt,
Er muss den Blick abwenden. Der Schütze flucht,
Ganz leise. Keiner hört es. Kopf und Geist
Wenden sich ab… „Nicht länger als drei Tage ist es her
Dass sie den träumenden Blick und das weiße Kleid trug.
Sie blies bis der graue Rauch verwehte,
Und schlug die Zeit mit nackten Lippen in die Flucht.

Übersetzt von Lukas Sonnberger

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