Herzlich Willkommen!

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


Deutschsprachiges Menü:
Was ist eigentlich poetry tREnD? | Basis des Projekts | Schließen
Die Gründerinnen | Die ÜbersetzerInnen | Die Unterstützer | News

English menu:
What is poetry tREnD? | The project itself | Close
Founders | Group of translators | Our Board of advisors | News
------------------------------------------------------------------------------------------ Das dichthauer-Blog erreichen sie unter folgendem Link: www.dichthauer.blogspot.com!


Montag, 12. Januar 2009

Rennie Parker, geboren in Leeds, lebt seit kurzem in Stanford, Lincolnshire. Sie studierte zuerst Englische mittelalterliche Literatur und Kunstgeschichte in Oxford Brokes, danach promivierte sie in Englischer Literatur des 20ten Jahrhunderts. Nach ersten Gedichten und Kritiken publizierte sie 2001 Secret Villages und kam damit 2002 indie Forward Awards anthology. Ihre zweite Sammlung Ladders Appear at Fences liegt bereits zur Veröffentlichung vor. Bereits seit 1987 sind individuelle Gedichte in The RialtoStaple, Other Poetry, PN Rewiew, Critical Survey, Dream Catcher, The North, Smith Knoll und Leviathan erschienen. Eine weitere Auswahl ist publiziert in Reactions 3 und Reactions 4 (Hg. Esther Morgan, Pen&Inc., 2003 and 2004). Rennie Parker ist auch in Miracle&Clockwork (Hg. James RoderickBurns, Other Poetry Editions, 2005) veröffentlicht.

Barbara Oberhäuser


Leitern tauchen auf an Zäunen

backsteinschuppen schwinden, brombeersträucher heben sich über mauern
gärten gehen hinaus auf ödland, meter in meilen über

spalierbäume verflechten ihre arme ringsum den hof –
es gibt immer krempel zum fortwerfen, wegschmeißen, aussortieren

gerümpel häuft sich an in containern, die maschinen brummen
gurken gedeihen in frühbeetkästen, gewächshäuser kochen

abflussrohre strecken sich hoch an ecken, tonnen warten aufgereiht
wäsche fliegt seitwärts fort vom wind

sauerampfer verbrennt die böschung, rost auf dem gleis
die hauptlinie führt anderswohin hin, geleitet auf veränderung

und fußbälle breschen in büsche, zeitungen fallen
brotkrümel sind verstreut auf terassen, vorhänge sind zugezogen

kinder spielen vor häusern, erwachsene zu spät
mieter bessern ihren anstrich nach, autos zur schau gestellt

lastwägen hieven sich auf autobahnen, strecken stehen bevor
blütenköpfe öffnen ihre hände, und fenster schwingen im wind

antennen rangeln um signale, die Sendungen laufen
und jeder aufbruch schafft ein zuhause

karotten kommen hervor in kleingärten, stöpsel stülpen sich abflüsse über
leitern tauchen auf an zäunen, menschen klettern.

Übersetzt von Chrissanti Moukrioti



Leitern erscheinen an Zäunen

Backsteinhütten schwinden, Gestrüpp zieht sich die Mauern hoch
Gärten gehen in Ödnis über, Meter in Kilometer

Spalierbäume flechten Arme um den Hof -
da gibts immer Gerümpel zum wegschmeißen, verschrotten, verleugnen

Abtragen überhäuft Müllabfuhr, die Maschinen heulen auf
Gurken verdicken in kalten Gehäusen, Gewächshäuser sieden

Abflussrinnen randvoll bis in alle Ecken, Abfalleimer türmen sich auf
Abwasch fliegt seitwärts weg vom Wind

Sauerampfer verbrennt die Böschung, Rost auf den Schienen
die Hauptstrecke geht anderswo lang, zur Veränderung gefurcht

und Fußbälle mischen sich in Büsche Zeitungen fallen
Brotkrümel verstreut auf dem Innenhof, Vorhänge vorgezogen,

Kinder an Häusern spíelend, Erwachsene zu spät
Besitzer bessern ihre Lackierung aus, Autos auf der Auslage

Lastwagen ziehen sich Motorwege, Strecken führen
Blumenköpfe öffnen ihre Hände und Fenster schwingen frei

Antennen drängeln nach Signalen, die Programme kommen
und jede Abfahrt erzeugt ein zu Hause

Karotten aus dem Schrebergarten, Stöpsel aus dem Abfluß,
Leitern erscheinen an Zäunen, Leute klettern.


Übersetzt von Barbara Oberhäuser



Leitern tauchen an Zäunen auf

Backsteinbaracken werden weniger, Brombeergestrüpp überwuchert Mauern
Gärten gehen in Ödland über, Ellen in Klafter

Spalierbäume verschlingen die Arme ineinander rund um den Hof—
immer gibt es Krimskrams, der hinausgeschmissen, ausgeramscht, verleugnet wird

Umzüge häufen sich in Container, die Motoren knurren
Gurken wachsen sich feist in Frühbeetkästen, Glashäuser kochen

Abflussrohre reichen an den Ecken hinauf, Abfallbehälter warten aufgereiht
Wäsche fliegt seitwärts hinweg vom Wind

Sauerampfer setzt den Bahndamm in Flammen, Rost auf den Schienen
die Hauptstrecke führt woandershin, die Weichen auf Veränderung gestellt

und Fußbälle torkeln ins Gebüsch, Zeitungen fallen
Brotkrumen liegen verstreut in Innenhöfen, Vorhänge sind zugezogen

Kinder spielen zwischen den Häusern, Erwachsene zu spät dran
Pächter frischen die Lackierung auf, Autos zur Schau gestellt

Lastwagen hieven sich auf Autobahnen, weite Fernen ziehen an
Blütenköpfe öffnen ihre Hände und Fenster schwingen frei

Antennen rangeln um Signale, die Programme kommen
und jede Abreise schafft ein Heim

Karotten sprießen aus Kleingärten empor, Stöpsel ziehen an Abflüssen
Leitern tauchen an Zäunen auf, Leute klettern hinauf.

Übersetzt von Sabine Stiglmayr

Keine Kommentare: