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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Montag, 12. Januar 2009

Jeremy Page wurde 1958 in Folkestone geboren. Er hat in Frankreich und Italien gelebt und verbrachte einige Jahre in London, ehe er nach East Sussex zog. Dort lebt er nun in Lewes und unterrichtet an der University of Sussex.
Viele seiner Gedichte sind in Zeitschriften und Anthologien erschienen. Er hat zwei Gedichtsammlungen veröffentlicht, Bliss (Crabflower Pamphlets, 1989) und Secret Dormitories (Crabflower Pamphlets, 1993), sowie einen eigenen Gedichtband mit dem Titel The Alternative Version (The Frogmore Press, 2001). Desweiteren ist er neben Robert Etty, Giles Goodland, Sophie Hannah, W H Petty und anderen in Kate Pembertons Anthologie The Silent Key (1997) vertreten.

Anna Hubrich


PD James lesend in San Franciso

Unten am Monticello
nippe ich an einem edlen Tropfen Sonoma Valley Chardonnay
und lese PD James.
Ihr Mann ist wieder an der Norfolk-Küste
während ich an der Pazifik-Küste bin,
tausend Meilen westlich,
auf einem anderen Planeten.
Seine Schlüsse, die er zieht, erlauben ihm, wie immer,
ein komplexes Puzzlespiel zusammenzusetzen
eines Universums, wo
die Wirkung der Ursache folgt
genauso wie die Nacht auf den Tag,
wo jedwede Störung
der moralischen Ordnung
streng zeitlich begrenzt ist.
Hier ist meine Mini-Bar
vollgestopft mit giftigen Substanzen
(so erinnert mich ein Warn-Schild,
jedes Mal, wenn ich mich zu einem Scotch verführt fühle);
mein Fernseher fordert mich dazu auf, mein Herz zu öffnen
für Jesus, das ewige Leben zu umarmen;
und ein Mann, der
mit Sicherheit irgendetwas geraucht hat,
hält mich fälschlicherweise für Elton John;
er dankt mir für das Lied,
das ich für Diana geschrieben habe.

Übersetzt von Anna Barbara Braun



P D James lesen in San Francisco

Im Erdgeschoss des Monticello
nippe ich an einem edlen Sonoma Valley Chardonnay
und lese P. D. James.
Ihr Typ ist mal wieder an der Norfolk Küste
während ich am Pazifik sitze,
tausende von Meilen westlich,
auf einem anderen Planeten.
Seine Hinweise helfen ihm – wie immer –
ein kompliziertes Puzzle zusammenzusetzen
von einem Universum in dem
die Wirkung auf die Ursache folgt
so wie die Nacht auf den Tag folgt,
wo jeder Bruch
der moralischen Ordnung
nur vorübergehend ist.
Hier ist meine Minibar
angefüllt mit tödlichen Substanzen
(daran erinnert mich ein Warnschild
jedes Mal wenn ich Lust auf einen Scotch hätte);
Mein Fernseher befielt mir, mein Herz zu öffnen
für Jesus, das ewige Leben zu umarmen;
und ein Mann, der
mit Sicherheit irgendetwas geraucht hat,
verwechselt mich mit Elton John;
dankt mir für das Lied,
dass ich für Diana schrieb.

Übersetzt von Anna Hubrich



Bei der Lektüre von P D James in San Francisco

Treppab im Monticello
nippe ich an einem edlen Sonoma Valley Chardonnay
und lese P. D. James.
Ihr Kerl ist einmal mehr an der Küste Norfolks,
während ich am Pazifik bin,
tausende Meilen westlich,
auf einem anderen Planeten.
Wie stets erlauben es ihm seine Spuren
ein vielschichtiges Puzzle eines Universums
zusammenzufügen, wo
Wirkung der Ursache folgt,
wie die Nacht dem Tage,
wo jede Störung
der moralischen Ordnung
aufs Genaueste zeitlich begrenzt bleibt.
Hier ist meine Minibar
bestückt mit tödlichen Substanzen
(wie mich ein Warnhinweis daran erinnert
jedes Mal wenn ich von einem Scotch versucht bin);
mein Fernseher fordert mich auf, mein Herz zu öffnen
für Jesus, und ewiges Leben zu empfangen;
und ein Mann,
sicherlich narkotisiert,
verwechselt mich mit Elton John,
bedankt sich für das Lied,
das ich für Diana schrieb.

Übersetzt von Maria Luise Schlay