Herzlich Willkommen!

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Montag, 4. August 2008

Jacqueline Gabbitas ist Dichterin und freie Schriftstellerin. Geboren wurde sie in Worksop in Nottinghamshire, heute lebt und arbeitet sie in London. Jacqueline Gabbitas ist Mitherausgeberin des Literaturmagazins Brittle Star. Sie hat den Master im Schreiben und studiert jetzt mit der Poetry School, wo sie auch arbeitet. Sie ist Vorleserin für die Literary Consultancy und leitet einen Workshop für Dichtung in Walthamstow. Ihre Gedichte wurden in verschiedenen Magazinen veröffentlicht. Obwohl ihre große Liebe der Dichtung gilt, begann sie ihre Karriere mit dem schreiben von Artikeln über zeitgenössische Kunst für Magazine wie Make: the Woman´s Art Journal.

Judith Königer


Dachrinnen

Ich kennzeichnete eine Türe „Vision“
auf einer Karte meines Hauses. Ich nannte

Zimmer „Menschen“ und „Natur“, „Äpfel“
und „Licht“. Ich kann dir sagen

es gibt hier keine Rinnen:
Es gibt nichts um den Regen
weg zu leiten, nichts

um die Blätter der Bäume, die auf meiner Karte
die Namen von Fenstern tragen,
aufzufangen.

Und deshalb habe ich keinen Sinn für Dächer,
für Abdeckungen.

Bilder füllen meinen Treppenabsatz,
strömen unter Türen hindurch, die ich nicht benannte –
es muss
Raum zwischen einigen Zimmern geben
den Lyrik nicht besetzen kann.

Und wenn ein Zimmer voller „Fragen“ oder „blind“, „Verschmelzen“
oder „langsam“ ist, wer könnte sich einen

Kanal denken um sie einzufangen,
ein Dach sie abzudecken, wenn „Fragen“
und „blind“, wenn „Äpfel“ und „Lied“

wissen, dass es jenseits dieser Wände „Gras“
und „Tiefe“ und „Himmel“ gibt?

Übersetzt von Miriam Bross



Dachrinne

Ich habe einen Eingang als „Vision“ bezeichnet
auf einer Karte meines Hauses. Ich habe

Zimmer „Leute“ und „Natur“, „Äpfel“
und „Licht genannt. Ich sage euch,

es gibt keine Rinnen hier:
da ist nichts, um den Regen
wegzuführen, nichts,

um die Blätter von Bäumen aufzufangen, die auf meiner Karte
die Namen der
Fenster haben.

Und deshalb habe ich keinen Sinn für ein Dach,
dafür einzuschließen.

Bilder füllen meinen Treppenabsatz,
quetschen sich unter Türen, die ich nicht bezeichnet habe –
es muss zwischen manchen
Zimmern Raum geben,
den Poesie nicht besetzen kann.

Und falls ein Raum erfüllt ist mit „Fragen“ oder „blind“, „vereinigen“
oder „langsam“, wer könnte

an einen Kanal, um sie zu fangen denken,
ein Dach, um sie zu zu decken, wenn „Fragen“
und „blind“, wenn „Äpfel“ und „Lied“

wissen, dass es außerhalb dieser Wände „Gras“
und „tief“ und „Himmel“ gibt?

Übersetzt von Judith Königer


Regenrinne

Ich habe einen Eingang als „Vision“ beschriftet
auf einer Karte meines Hauses. Ich habe

Räume benannt mit ‚Menschen’ und ‚Natur’, ‚Äpfel’
und ‚Licht’. Ich kann Dir sagen

hier gibt es keine Rinnen:
hier gibt es nichts, das
den Regen davon leitet, nichts,

um Blätter einzufangen von Bäumen, die auf meiner Karte
den Fenstern
Namen geben.

Und eben deshalb habe ich keinen Sinn für ein Dach,
dafür einzuschließen.

Bilder füllen meinen Treppenabsatz
drängen sich unter Türen ohne Namen –
es muss doch
Orte geben zwischen manchen Räumen,
die Poesie nicht einnehmen kann.

Und falls ein Raum gefüllt ist mit ‚Fragen’ oder ‚blind’, ‚Verschmelzen’
oder ‚langsam’, wer könnte

einen Kanal ersinnen, sie einzufangen,
ein Dach, sie einzuschließen, wenn ‚Fragen’
und ‚blind’, wenn ‚Äpfel’ und ‚Song’

wissen, dass es außerhalb dieser Wände ‚Gras’,
und ‚tief’ und ‚Himmel’ gibt?

Übersetzt von Maria Luise Schlay