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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Samstag, 28. Juni 2008

Nigel Forde begann seine Schauspielkarriere am York Theatre Royal und ist Mitbegründer von Riding Lights Theatre Co. Im Moment arbeitet er hauptsächlich als Autor. Er hat einige Dichterpreise gewonnen. Er schrieb das Drehbuch für drei Folgen der Serie „Testament“, wovon eine für die BAFTA nominiert wurde und einen EMMY gewann.
Er veröffentlichte bis heute acht Bücher, vier davon über Poesie, eine kritische Anthologie von G.K. Chesterton, und eine Studie über Literatur und Glauben: The Lantern and the Looking-Glass. Seine Theaterstücke Friendly Fire, High Tide, The Last Cuckoo und seine Bühnenumsetzung von The Screwtape Letters sind auf Tournee.
A Map of the Territory ist sein aktuellstes Werk mit Gedichten und wurde im November 2003 von Oxford/Carcanet veröffentlicht. Er leitet eine Zweigstelle der Poetry School in Pocklington.

Lukas Sonnberger


Das Gesetz des abnehmenden Abschieds

Ich mache Tee mit dem Wasser, das du gekocht hast,
Bevor du gingst; benutze deine Lieblingstasse.
Ich wähle dieses Buch, weil du es zuletzt gelesen hast.
Das Feuer habe ich tagelang brennen lassen: Diese Flammen
Sind immer noch jene, die du gesehen. Der Milchkrug? Bleibt,
Weil du ihn dort stehen ließest. Ich mache mir selbst etwas vor
Mit Souvenirs, Verbindungen, die dich gegenwärtig machen sollen,
Aber deine Abwesenheit mit einem Schlag in jede Handlung dreschen.

Ich bewahre Dinge zu lange auf; Kerzen, die ich nicht verbrenne,
Holzscheite, dito, aufgehoben für Feste oder Regentage;
Die Aussichten für das Morgen könnten schlimmer sein.
Und jetzt ist es das. Ich habe dich lang genug gehalten.
Ich lerne an dem kalten Raum Gefallen zu finden,
Der sich um meine Hand schließt, statt deiner,
Und gehe über Gras, um des aufgehenden Mondes zu wachen,
Denn vielleicht wachst auch du. Deshalb.

Übersetzt von Chrissanti Moukrioti


Das Gesetzt vom Mindern der Trennungen

Ich mache Tee mit dem Wasser, das du abgekocht hast,
Bevor du gingst; hab deine Lieblingstasse genommen.
Ich wähle dieses Buch, weil du das als letztes gelesen hast.
Das Feuer hab ich tagelang hier drinnen lodern lassen: diese Flammen
Sind dieselben die du sahst. Die Milchkanne? Bleibt,
Weil du sie hier zurückgelassen hast. Ich betrüge mich
Mit Glücksbringern, Verbindungen, die dich wahr machen sollen,
Aber deine Abwesenheit in jede Handlung zementieren.

Ich behalte Dinge viel zu lang; Kerzen, die ich nicht anzünde,
Das Holz genau so, für Feste oder Regentage.
Die Möglichkeit besteht, dass morgen schlimmer sein könnte.
Und jetzt ist es geschehen. Ich hab dich lang genug behalten.
Ich lerne die lieblose Leere zu genießen,
Die meine Hand umschließt anstelle von deiner,
Und wandere auf Wiesen, den aufsteigenden Mond zu betrachten
Weil du ihn dir gerade vielleicht auch ansiehst. Weil.

Übersetzt von Nils Osowski


Das Gesetz verschwindender Sehnsüchte

Ich mache Tee von dem Wasser, das du aufgesetzt hast
Bevor du gegangen bist; benutze deine Lieblingstasse.
Ich wähle dieses Buch, weil du es zuletzt gelesen hast.
Das Feuer habe ich tagelang am Leben erhalten: Diese Flammen
Hast du noch gesehen. Die Milchkanne? Steht unverändert,
Weil du sie dort gelassen hast. Ich halte mich selbst zum Narren
Mit Schmeicheleien, Erinnerungen, die dich wahr werden lassen sollten,
Aber jede Handlung mit deiner Abwesenheit prägen.

Ich behalte Dinge zu lange; Kerzen, die ich nicht anzünden werde,
Holzscheite ebenfalls, aufbewahrt für Feste oder Regentage;
Die Chancen stehen gut, dass es morgen schlimmer sein könnte.
Und nun ist es so. Ich habe dich lange genug aufbewahrt.
Ich lerne, das frostige Nichts zu genießen
Das sich statt deiner Hand um meine schließt,
Und laufe auf Gras, um den aufgehenden Mond zu betrachten,
Weil du das auch gerade tun könntest. Deswegen.

Übersetzt von Lukas Sonnberger

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