Katherine Gallagher engagiert sich für junge Autoren und schreibt Gedichte für Kinder, organisiert zahlreiche Workshops und Wettkämpfe. 2005 veröffentlichte Vagabond Press After Kandinsky, eine Reihe von Gedichten über Kandinskygemälde in limitierter Auflage.
Über Tigers on the Silk Road sagte Less Murray: „Dieses Buch ist ein wunderschön glänzender braunes Samen, und in sich trägt er einen starken, großen Baum.“
Gelb, Rot, Blau
(nach Kandinsky, 1925)
Schau die Augen des Tieres, die flugs um Ecken flitzen,
flinker als ein Engel Paßwörter schöpft aus der Luft
in einem Netz aus Gelb. Wolkensicher, zeichnet sich das Leben selbst.
Ein Kreis nach dem anderen ist im Geheimnis
einer Linie aufgenommen schneller als ein Pfeil, Schuß von links nach rechts
die dunklen Ecken drehen sich ein,
während das Meer die Klippen aufsteigt.
Da stolziert eine Katze aus den Wellen,
offenen Auges auf das Feuer in der Mitte zu,
die roten Wogen angefacht, färben sich purpur,
umgeben von lilablaßblau, das übergeht
in den Puzzle-Zauber. Vielfach Mögliches
schwingt mit, bildet Muster für Liebeslieder
die das Herz immer wieder für sich will.
Im Hintergrund, dunkle Monde, unverwüstlich,
jonglieren Flickwerk aus Vierecken, Geraden und Kurven.
Licht prallt ab, als endlich das perfekte Blau,
langersehnt, einfällt, sich überschlägt im
Auge des Sturmes unter Rottönen, Purpurtönen,
aller Schattierungen – dieses Land hält dich an, wiederzukehren,
jenes bringt dich heim zu dir selbst.
Übersetzt von Barbara Oberhäuser
Gelb, Rot, Blau
(nach Kandinsky, 1925)
Schau die Tieraugen, die Ecken schneller umflitzen
als ein Engel Losungen in einem Netz aus Gelb
haucht. Wolken-sicher facht sich das Leben selbst an.
Kreis um Kreis – kartographiert im Geheimnis
einer Linie schneller als ein Pfeil, ein Schuss von links nach rechts,
die dunklen Ecken ziehen sich in sich selbst zurück,
während die See die Klippen erklimmt.
Sogleich spaziert eine Katze aufrecht aus den Wogen,
die Augen geöffnet, mit Kurs auf das Feuer im Mittelpunkt,
die roten Wellen angefacht, in Purpur verwandelt,
umrahmt von Violetttönen, die die Zauberformel
des Puzzles tragen. Wege vervielfachen sich,
strahlen aus, zeichnen Muster für Liebeslieder,
die das Herz immerzu fort beansprucht.
Im Hintergrund jonglieren dunkle Monde, unverwüstlich,
Patchworkbilder, Linien und Kurven.
Licht prallt von ihnen ab als endlich das vollkommene Blau,
auf das du gewartet hast, eintaucht, einstürzt
in die Stille des Sturms, zwischen der Vielfalt von Rot, Violett,
all die Nuancen – dieses Land, zu dem du immer wieder zurückkehrst,
das dich zu dir selbst nachhause geleitet.
Übersetzt von Maria Luise Schlay
Gelb, Rot, Blau
(nach Kandinsky, 1925)
Gib acht auf die tierischen Augen, die schneller
die Ecken erkunden, als ein Engel die Parole flüstert
in einer Verflechtung von Gelb. Wolkensicher das Leben bejaht sich.
Ein Kreis nach dem anderen zeichnen das Rätsel
einer Linie flinker als ein Pfeil, nach rechts abgeschossen,
die dunklen Ecken kippen in sich selbst,
während das Meer klippenhoch steigt.
Sogleich stolziert eine Katze aus den Wogen empor
Augen weit offen, auf den Kern aus Feuer zusteuernd
angefacht, werden die glutroten Wogen zu Karminrot
umgarnt von Tönen von Purpur, die stets
den Zauber der Säge verlocken. Die Palette vermehrt sich,
findet in Liebesliedmustern Nachhall,
was das Herz immer und ewig begehrt.
Im Hintergrund die finsteren Monde
jonglieren mit Fetzen von Vierecken, Streifen und Kurven.
Licht prallt ab als endlich das vollkommene Blau,
das du so lange begehrt hast, sich fallen läßt, sich überschlägt
in die Stille des Sturmes, zwischen so viele Töne von Rot, Purpurrot
alle Schattierungen des Landes, zu dem du stets zurück findest,
das dich treuevoll zu dir selber begleitet.
Übersetzt von Aprilia Zank
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