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Sonntag, 15. Juni 2008

Über Michael di Placido:
Michael di Placido, ehemaliger Profifußballer, hat seinen Bachelor und Master in Anglistik und Poesie gemacht. Derzeit ist er Hausmann (von dubiöser Qualität) und freiberuflicher Möchtegernschriftsteller. In Vorbereitung sind u. a. gerade folgende Werke: eine erste vollständige Gedichtsammlung, eine Studie über Ted Hughes und eine Gedichtreihe, die über die Probezeit bei Manchester United im Jahre 1970 erzählt. Einige seiner Veröffentlichungen sind: 2002: The North (Vol. 31). Flamingo Land. 2003: www.limestonemag.net. Gedichte und Essays. 2004: Pennine Platform (No.56). Not Quite Birdsong. 2006: The North (Vol. 39). Gedichte Heron, Hare und Invitation. Außerdem wurde er 2004 für The Poetry Business’s Second Writing School ausgewählt.

(c) Chrissanti Moukrioti

Schrilles Pfeifen

Ein Schlächter, bei dem ich mal gearbeitet hab,
hat dauernd vor sich hingepfiffen – du kennst die Sorte:
aggressiv, herzlos. Ich stand wie so oft irgendwo
nutzlos rum und plante seinen Tod.

Tagein, tagaus an seinem Hackklotz und Speckschneider
zerriss er die Luft und ließ seinen schrillen Laut ab.
Vom Stempeln am Morgen bis zum Stempeln am Abend –
Colonel Bogey oder The Sheik of Araby.

Und man merkte, er strengte sich an –
dachte er wär gut. Ich dachte wieder
an seine Familie, wie die klarkam.
Dachte über Beileidskarten nach.

Und die anderen Schlächter? Sicherlich
forderte er sein Glück heraus
neben all den Messern und Fleischerhaken.
Nicht zu vergessen, natürlich, den Fleischwolf.

Übersetzt von Chrissanti Moukrioti
---

Nicht gerade Vogelgezwitscher
Ein Schlachter da wo ich mal gearbeitet hab
hat ständig gepfiffen – man kennt solche Typen:
aggressiv, seelenlos. Ich stand
irgendwo nutzlos in der Gegend rum und plante seinen Tod.

Tagelang an seinem Hackblock und seiner Schneidemaschine
hat die Luft durchtrennt und sein schrilles Statement gemacht.
Stempeln früh stempeln spät -
Colonel Bogey oder The Sheik of Araby.

Und man konnte sehen, dass er’s versucht hat –
dachte wohl er wär gut. Hab an
seine Familie gedacht, wie die damit klarkämen.
Hab an Beileidskarten gedacht.

Und die anderen Schlachter? Sicherlich
hat er sein Glück herausgefordert
bedenkt man all die herumliegenden Messer und die Fleischhaken.
Nicht zu vergessen, natürlich, den Fleischwolf

Übersetzt von Nils Osowski
---

Nicht gerade Vogelgezwitscher
Ein Schlächter, bei dem ich einmal arbeitete,
war ein Pfeifer – du kennst die Art Mensch:
aggressiv, seelenlos. Wie so oft stand ich
nutzlos rum und plante seinen Tod.

Tagelang an seinem Schneideblock und Speckschneider
zerfleischt er die Luft – teilt sich auf schrille Weise mit.
Morgens und Abends die Zeit stempeln –
Colonal Bogey oder The Sheik of Araby.

Und er strengte sich sichtlich an –
dachte er wäre gut. Ich dachte mal wieder
an seine Familie, wie die klarkamen.
Dachte an Beileidskarten.

Und die anderen Schlächter? Sicher
forderte er sein Glück heraus
inmitten all dieser Messer und Fleischerhaken.
Ganz zu schweigen vom Fleischwolf natürlich.

Übersetzt von Lukas Sonnberger

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