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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Samstag, 16. Mai 2009


Maggie wuchs in Portsmouth auf und begann schon frühe mit dem Schreiben. Beeinflusst sind ihre Gedichte durch Dichter, die sie als Jugendliche bewunderte, z.B. Emily Dickinson, Fjodor Dostojewski, Hermann Hesse, William Blake. Nach einem Job als Sekretärin folgte eine Anstellung in „The Exeter Flying Post“, studierte dann aber Englisch und kreatives Schreiben. Nun unterrichtet sie Schüler mit Lernschwierigkeiten an einem College. Maggie lebt mit ihrem Mann, ihrer Tochter und diversen Tieren in Southsea.
Ihr erstes Gedicht erschien in Hampshire Poets als sie 17 Jahre alt war, da sie aber unzufrieden damit war, versuchte sie es erst wieder im Alter von dreizig Jahren und kann jetzt auf zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften (Writing Women, Mslexia, Acumen, Magma) und Anthologien zurückblicken.
Ihr erstes Bändchen Charcot's Pet bekam excellente Kritiken, und ihr erstes Gesamtband The Zig Zag Woman erschien 2007 in Two Ravens Press.

Anna Barbara Braun

Datum unbekannt

Ich werde einen Pfad entlanggehen,
der umsäumt ist von Pappeln,
der Himmel wird wolkenlos sein und blau.

In meiner Hand ein leerer Koffer,
mit dem Duft von Lavendel,
er schwingt hin und her.

Ein Patient wird vorbeischlurfen
in Regenmantel und scharlachroten Hausschuhen,
und ich werde mir an den Kopf tippen.

Vor einer kreisrunden Rasenfläche
und gotischen Brunnen
wird ein Gebäude aus Backstein sein,

das ein Herrenhaus sein könnte, aber es ist es nicht.
Sie wird gegen
einen Eingang aus Glas lehnen

mit einem Lichtstrahl in ihrem Haar
wie ein Mädchen eines Gemäldes von Hopper
nur, dass sie lächelt.

Ich werde auf sie zu laufen,
ihr Bündel an Kleidern nehmen,
ihre Hände losschnallen.

Ein Arzt wird erscheinen
wie aus dem Nichts, um ihr
alles Gute zu wünschen.

Als wir uns umdrehen, um zu gehen, werden Gesichter
herausstarren aus verdunkelten Fenstern,
Blumen werden knicken,

Bäume werden sich selbst entwurzeln,
lassen sich Flügel wachsen
und fliegen.


Übersetzt von Anna Barbara Braun



Datum unbekannt

Ich werde einen Weg entlang gehen,
von Pappeln bewacht,
der Himmel wird wolkenlos und blau sein.

In meiner Hand schwingt
ein leerer Koffer,
einparfümiert mit Lavendel.

Ein Patient wird vorbei jagen,
in Regenmantel und scharlachroten Pantoffeln,
und ich nicke ihm zu.

Vor einem Kreis aus Gras
und einem gotischen Brunnen
wird ein Backsteinhaus stehen

das eine Villa sein könnte aber nicht ist.
Sie wird an einem
gläsernen Eingang lehnen,

Licht in ihrem Haar,
wie ein Mädchen aus einem Hopper Gemälde,
nur lächelt sie.

Ich werde zu ihr gehen,
ihr Kleiderbündel nehmen,
ihre Hände losschnallen.

Ein Arzt wird erscheinen,
wie aus dem Nichts,
um ihr alles Gute zu wünschen.

Wenn wir uns zum Gehen wenden, werden Gesichter
aus verdunkelten Fenstern starren,
Blumen werden knicksen,

Bäume sich selbst entwurzeln,
Flügel entfalten
und fliegen.


Übersetzt von Miriam Bross



Wann, weiß ich nicht

ich laufe einen Pfad entlang
überwacht von Pappeln
der Himmel ist wolkenlos blau.

in meiner Hand ein leerer Koffer
mit Lavendelduft,
er schaukelt.

ein Patient schlürft vorbei
im Regenmantel und scharlachroten Schlappen
ich nicke ihm zu.

vor einem Rasenrund
und gothischen Brunnen
steht ein Backsteingebäude

es könnte ein Anwesen sein, aber nein.
Sie lehnt sich an
eine gläserne Tür

mit fast schwerelosen Haaren
wie ein Mädchen aus einem Hopper-Gemälde
nur, dass sie lächelt.

Ich gehe zu ihr hin,
nehme ihren Beutel voll Kleider,
löse ihre Hände.

Ein Arzt taucht auf
wie aus dem Nichts und sagt
Lebewohl.

Wenn wir uns aufmachen starren Gesichter
aus verdunkelten Fenstern,
Blumen verneigen sich.

Bäume entwurzeln
Flügel sprießen
und sie fliegen.


Übersetzt von Christoph Hueber