Herzlich Willkommen!

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


Deutschsprachiges Menü:
Was ist eigentlich poetry tREnD? | Basis des Projekts | Schließen
Die Gründerinnen | Die ÜbersetzerInnen | Die Unterstützer | News

English menu:
What is poetry tREnD? | The project itself | Close
Founders | Group of translators | Our Board of advisors | News
------------------------------------------------------------------------------------------ Das dichthauer-Blog erreichen sie unter folgendem Link: www.dichthauer.blogspot.com!


Samstag, 28. Juni 2008

Michael Bartholomew-Biggs wurde in Essex geboren und wuchs in Surrey und Middlesex auf. Seit jeher war er fasziniert von mathematischen Formeln, strebte deshalb zunächst eine Forschungs-Stelle in der Flugzeug-Industrie an . In den späten 80er Jahren begann er, Gedichte zu verfassen und hat seine ersten Erfolge und Veröffentlichungen in Zeitschriften. Neben seinem Herausgeber ermutigte ihn v.a. seine Frau, seine poetische Karriere fortzusetzen. Nun führen sie gemeinsam ein Projekt namens „Poetry in the Crypt“ in einer Kirche in Islington. Mittlerweile kann Michael auf einige Publikationen in Zeitschriften und Anthologien zurückblicken. Zum Teil nimmt der Autor selbst die Rolle des Protagonisten ein, zum Teil die des Beobachters. Ein wiederkehrendes Thema ist die Suche danach, „was wirklich passierte“.

Anna Barbara Braun



Wen auch immer es betreffen mag

Als ich hörte, auf welche Weise sie dich behandelten,
wollte ich, sehr ruhig,
mein Glas gegen die Tisch-Platte schmettern.
Und das würde bezeugen,
dass ich mit ihnen nichts zu tun hatte -
nicht mit den Grenz-Beamten
die durch deine Papiere wühlten
noch mit den Urhebern ihrer Einbrecher-Fragen,
die so gestellt werden, um die falschen Antworten entschlüpfen zu lassen,
wie Bolzen die langsam weggezogen werden quer über eine Falltür.
Ich wollte ihre schmierige Vermutung niederschreien
meines stummen Einverständnisses,
dich zu brandmarken, deiner Kleider zu berauben und dich tanzen zu lassen.
Verneinungen allein würden nicht reichen
für jene, die ihre eigene kleine hässliche Wahl treffen.
Deshalb musste ich, sehr einfach,
wissen, ob Gott die Frage beantworten könnte,
inwieweit unseresgleichen
eine Ahnung der Mittäterschaft auf uns nehmen sollte,
wenn wir uns daran erinnern, wie sie dich behandelten.

Übersetzt von Anna Barbara Braun


An diejenigen, die es betrifft

Als ich hörte, wie sie dich behandelt hatten
wollte ich, ganz ruhig,
mein Glas gegen die Tischplatte schmettern.
Und das würde bezeugen,
dass ich nichts mit ihnen zu tun hatte –
nicht mit den Grenzbeamten,
die sich durch deine Papiere wühlten,
oder den Verfassern ihrer Einbrecher-Fragen,
so geformt, dass sie die falschen Antworten heraus gleiten lassen
wie die langsam zurück gezogenen Riegel einer Falltür.
Niederschreien wollte ich ihre selbstgefällige Annahme
meiner stillen Zustimmung
dich zu brandmarken, deine Kleider zu stehlen und dich tanzen zu lassen.
Leugnen allein ist nicht genug
für diejenigen, die ihre eigenen kleinen schmutzigen Entscheidungen treffen.
Ich musste, ganz einfach,
wissen ob Gott die Frage beantworten könnte,
wie ernst diejenigen von uns
eine Ahnung von Mittäterschaft nehmen sollte,
wenn wir uns daran erinnern wie sie dich behandelten.

Übersetzt von Miriam Bross


An die Betroffenen

Als ich hörte, wie sie Dich behandelt hatten
da wollte ich, ganz ruhig,
mein Glas auf der Tischplatte zertrümmern.
Und das würde bezeugen
Ich hatte nichts mit ihnen zu tun -
weder mit den Grenzbeamten,
die Deine Papiere durchwühlten,
noch den Schreibern ihrer Dietrichfragen,
so geformt, dass die falschen Antworten herausrutschen mussten
wie Bolzen an einer Falltür, die langsam zurückgezogen werden.
Ich wollte sie niederschreien, ihr schmierige Annahme
meiner stummen Zustimmung
Dich zu brandmarken, Deine Kleider zu nehmen und Dich tanzen zu lassen.
Leugnen allein wird nicht ausreichen
für jene, die ihre eigenen kleinen schmutzigen Entscheidungen fällen.
Da musste ich, ganz einfach,
wissen, ob Gott beantworten könnte,
inwiefern Meinesgleichen einen Hauch von Mitschuld tragen sollten
wenn wir daran denken, wie sie Dich behandelten.

Übersetzt von Anna Hubrich

Keine Kommentare: