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Freitag, 6. Juni 2008

Über Mike Barlow:
Mike Barlow hat zahlreiche renommierte Preise gewonnen für seine Lyrik, u.a. den National Poetry Competition 2006 für sein Gedicht: The Third Wife. Auch seine Erste Sammlung: Living On The Differencet wurde 2004 ausgezeichnet. Im Oktober 2007 ist seine zweite Sammlung: Another Place erschienen. Mike lebt in der Nähe von Lancaster, wo er, nach einem Berufsleben als Bewährungshelfer nun sowohl als visueller Künstler als auch als Schriftsteller arbeitet. Seine Gedichte sprechen oft gegenwärtige Gedanken und Gefühle an, die sich hinter alltäglichen Ereignissen verbergen und - entgegen der Erwartung - den Sinn des Unleichten, Schneidenden und Vergänglichen repräsentieren.
(c) Barbara Oberhäuser



Wintermantel

Wir tanzten gerade als sie kamen
Aber das vier vier von schweren Stiefeln setzten dem ein Ende.

Die Kälte trieb uns nach drinnen, auszugraben was wir konnten
für die Wärme. Ich fand meines Onkel’s Mantel aus dem Krieg,

schwer, graubraun und verschimmelt, aber zweireihig,
mit Messingknöpfen und einem Kragen hinter dem ich mich verstecken konnte.

Von ihm lernte ich mich zu beugen, zu schlurfen und mich einzureihen
Wie ein alter Mann, der an Feuchtigkeit und Erinnerung leidet.

Ich flickte das Futter mit Fetzen farbiger Lumpen,
stickte Worte hinein, was immer mir in den Sinn kam:

Morgen, Liebste, Polka, Aprikose, Gestern,
und die Namen von Freunden, die ich nie wieder sehen werde.

Manchmal stellte ich mich an die Straßenecke, riss ihn auf
Wie ein Blitzer, um dann in den Schutz einer Gasse zu rennen.

Eines nachts träumte ich Donner, erwachte und hörte die Stadt seufzen,
als ob eine Schwere gerade die Straße hinuntergezogen wäre.

Tote Blätter kratzten den Asphalt.
Jenseits des Hofes stimmte jemand eine Fidel.

Heute tanzen wir wieder auf dem Platz.
Ich trage den alten Mantel, das Futter nach außen, und schwitze ein Fieber darunter.

Übersetzt von Barbara Koch
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Wintermantel
Wir tanzten als sie kamen
aber das rechts-links schwerer Stiefel setzte dem ein Ende.

Die Kälte jagte uns hinein, um was wir für Wärme finden konnten,
auszugraben. Ich fand meines Onkels Militärmantel aus dem Krieg,

schwer, trist und schimmelig, aber zweireihig,
mit Messingknöpfen und einem Kragen hinter dem ich mich verstecken konnte.

Er lehrte mich, mich zu beugen, zu schlurfen und Schlange zu stehen
wie ein alter Mann, der an Klammheit und Erinnerung leidet.

Ich flickte das Futter mit kleinen bunten Fetzen,
bestickte es dort mit Worten, was auch immer mir einfiel:

Morgen, Liebling, Polka, Aprikosen, Gestern,
und den Namen von Freunden, die ich niemals wiedersehen werde.

Manchmal stand ich draußen an der Ecke, riss ihn auf
wie ein Blitzer, um dann in einer Gasse in Deckung zu gehen.

Eines Nachts träumte ich Donner, erwachte um die Stadt seufzen zu hören,
als ob eine Schwere gerade die Straße entlang gezogen sei.

Tote Blätter kratzten den Asphalt.
Gegenüber im Hof stimmte jemand eine Fidel.

Heute sind wir wieder auf dem Platz; wir tanzen.
Ich trage den Mantel seitenverkehrt, schwitze fiebrig darunter.

Übersetzt von Miriam Bross
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Winter Mantel
Wir tanzten, als sie kamen
doch die links 2-3-4, rechts 2-3-4 schweren Stiefel beendeten es

Der Frost schickte uns ins Haus, auszugraben, was wir nur finden konnten,
um uns zu wärmen. Ich fand meines Onkels Soldatenmantel aus dem Krieg,

schwer, düster, modrig, doch zweireihig mit Messingknöpfen und einem Kragen,
hinter dem ich mich verstecken könnte

Der lehrte mich schlurfen, anstehen, mich beugen
wie ein alter Mann an Feuchtigkeit und Erinnerung leidend.

Ich flickte das Futter mit bunten Teppichstücken,
stickte Worte darauf, was immer mir in den Sinn kam:

morgen, Liebste, Polka, Aprikose, gestern,
und die Namen von Freunden, die ich nie mehr sehen werde.

Manchmal stand ich draussen an der Ecke, schlug ihn auf, wie
einen Blitzer, dann rennen, um Schutz zu suchen in einer Gasse

Eines nachts träumte ich Donner, erwachte, hörte den Stadt Seufzer
als ob eine Schwere gerade die Straße passiert hätte

Tote Blätter rauhen das Pflaster auf
über dem Hof stimmte jemand eine Fidel

Heute sind wir wieder auf dem Platz, tanzend.
Den alten Mantel trage ich umgedreht, Schweiß und Fieber darunter.

Übersetzt von Barbara Oberhäuser

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