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Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf dem Blog des internationalen Übersetzerprojektes poetry tREnD. Sie finden hier Texte, die wir nach dem Werkstatt-Prinzip übersetzt haben. Wir wünschen Ihnen beim Lesen viel Spaß!


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Sonntag, 15. Juni 2008

Über Annie Clarkson:
Annie Clarksons Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich vom Leben inspirieren lässt. Sie schreibt vor allem Prosagedichte, aber auch Kurzprosa. Einige ihrer Werke wurden in der Anthologie The Big Picture (2005) und ihrer Gedichtsammlung Winter Hands (2007) veröffentlicht. Darüber hinaus hat sie einzelne Gedichte auch im Internet und in Literaturzeitschriften veröffentlicht. Eines ihrer neuesten Projekte war die Mitarbeit an dem Buch Your Messages (2008), einer Sammlung von Kurznachrichten unterschiedlicher Schriftsteller, deren gesamter Verkaufserlös wohltätigen Zwecken zugute kommt. Annie arbeitet gerne mit anderen Künstlern zusammen und interessiert sich sehr dafür, unterschiedliche Künste miteinander zu verbinden.
(c) Miriam Bross

Wolke
Heute stieg eine Wolke herab in der Größe einer Mühle und ich atme ihren Watte-Staub ein, taub gemacht vom Geratter ihrer Webstühle.

Du zeigst auf mich, wobei du Handbewegungen vollziehst in der Form von Monden und Mündern. Du bist die andere Seite des Raums, Licht aus dem Fenster, das von Steinen und Kügelchen zebrochen wird, Krähen-Flügel, die Omen herausschlagen, uns tot rufen.

Wir könnten heute tot sein, falls Tot-Sein temporär sein kann, wir haben vielleicht unseren Herzschlag gestoppt, so als ob ein Schlüssel umgedreht werden kann, eine Maschine, die zuschnappt.

Ich sehe deinem Mund dabei zu, wie er halbe Worte formt, deine Arme winken in langsamer Bewegung Botschaften, als ob du mich erreichen könntest.

Übersetzt von Anna Barbara Braun
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Wolke
Heute ist eine Wolke so groß wie eine Mühle herabgesunken und ich atme den
vom Geklapper ihrer Webstühle betäubten Baumwollstaub ein.

Du zeigst auf mich, machst Gesten mit deiner Hand, formst Monde und Münder. Du bist die andere Seite des Raumes, Licht von den Fenstern von Steinen und Kieseln zerschmettert, Krähenflügel flattern Omen, nennen uns Tote.

Wir könnten heute tot sein, wenn tot sein vorübergehend sein könnte, wir könnten
den Schlag unserer Herzen stoppen, als ob ein Schlüssel gedreht werden könnte, eine Maschine zuschnappen würde.

Ich beobachte deinen Mund halbe Worte formen, deine Arme wehen langsam Nachrichten, als ob du mich erreichen könntest.

Übersetzt von Miriam Bross
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Wolke
Heut` ist eine Wolke, so groß wie die Mühle, vom Himmel gestiegen und ich atme den bauschigen Mantel, betäubt vom Rauschen des Körpers.

Du malst über mir mit den Händen die Bilder von Monden und Mündern. Du bist die andere Seite des Raumes, Licht aus den Fenstern zersprungen an Geröll und den Kieseln, die Flügel der Krähen verfluchen, sie erklären uns schon für tot.

Wir könnten heute tot sein, wenn dieser Tod nicht ewig wäre, wir könnten heut` den Herzschlag stoppen wie sich ein Schlüssel drehen kann und die Maschine rastet ein.

Ich sehe, wie dein Mund nur halbe Wörter formt und deine Arme schleudern Signale, als ob du mich berühren wolltest.

Übersetzt von Michael Preidel

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